Ein echt altes Gemüse
Auch wenn wir sie nicht so richtig kennen, blickt die Pastinake auf eine lange Geschichte zurück. Schon im Römischen Reich zählte sie zu den beliebtesten Wurzelgemüsen. Im 14. Jahrhundert schrieb man ihrem Saft sogar Heilkräfte gegen die Pest zu. Schnell wurde aus der Pastinake die Pestnacke. Ihr hohes Ansehen auf den Tellern unserer Vorfahren beweist das ‚Capitulare de villis vel curtis imperii‘. Das ist nichts Geringeres als die Landgüterverordnung Karl des Großen. Genau darin schrieb der Kaiser den Anbau von Pastinaken sogar vor. Später bekam die Pastinake deutliche Konkurrenz. Karotte und Kartoffel liefen ihr in Deutschland den Rang ab. Den erobert sie sich aber gerade wieder zurück. Pastinaken liegen bei Kennern im Trend.
Widerstandsfähig und bescheiden
Im März beginnt die Lebensgeschichte der schmackhaften Wurzel. Dann findet die Saat ihren Platz auf dem Acker. In den nächsten zwei bis drei Wochen keimt sie im Boden. So richtig kräftig wächst die Pastinake von Juni bis in den September hinein. Ab Oktober ist Ernte. Im Verhältnis zur Karotte kommt die Pastinake mit mehr Feuchtigkeit gut klar. Selbst Frost kann sie nicht wirklich stören. Nur wenige Schädlinge bedrohen ihr gesundes Wachstum. Deshalb kommt das robuste Gemüse gut ohne Pestizide aus.
Powerwurzel
Die Pastinake liefert wichtige Nährstoffe. Dazu gehören Kalium, Magnesium, Calcium, Phosphor, Vitamin B, C und E sowie Folsäure. Natürlicher Zucker, Stärke und Pektin sorgen für ein langanhaltende Sättigung bei wenig Kalorien. Das alles wusste Karl der Große wahrscheinlich noch nicht so genau, traf aber mit seinem Erlass der Anbauverpflichtung eine goldrichtige Entscheidung für die Ernährung des Volkes. Einen Erlass brauchen wir nicht. Uns überzeugt die Powerwurzel mit ihren Vorzügen.
Genussvielfalt
Das Herbst- und Wintergemüse schmeckt leicht süßlich, dabei würzig und nussig. Die Pastinake bietet jede Menge Zubereitungsvarianten. Sie reichen von einfacher Rohkost über Pastinakenpuffer, -püree, -suppen in Verbindung mit anderen Gemüsen bis hin zum Auflauf oder zur Quiche.
Unser Pastinakenfazit
Hat sich die Pastinake einen Platz auf unserem Teller verdient? Diese Frage stellt sich doch jetzt gar nicht mehr. Natürlich! Es wird Zeit, das Wurzelgemüse in seiner Vielseitigkeit zu würdigen. Eine Schärpe braucht es dazu nicht, aber ein Platz auf unserem Speiseplan wäre ganz wunderbar, nicht für die Pastinake – der wird das wahrscheinlich ziemlich egal sein – wohl aber für uns, unsere kulinarische Vielfalt und eine ausgewogene Ernährung.
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