Genossenschaften blicken auf eine lange Historie zurück, die sie auch ihren Erfolgen zu verdanken hat. Bis heute stehen viele Genossenschaften für soziale Ansprüche, wirtschaftliche Unabhängigkeit und gemeinschaftliche Verantwortung.
Zünfte, Gilden und Allemenden nutzten bereits im Mittelalter gemeinsame Ressourcen.
Landwirtschaftliche Dorfgemeinschaften organisierten sich häufig gemeinsam bei Wasser, Weideland und Geräten.
Im 16. Jahrhundert bildeten sich in Italien erste Kooperativen.
Das 19. Jahrhundert war von der Industrialisierung und sozialer Not geprägt. Erste moderne Genossenschaften bildeten sich, um Armut und wirtschaftlicher Abhängigkeit entgegenzutreten.
1844 gründete die Rochdale Society of Equitable Pioneers in England die erste Konsumgenossenschaft.
Sie legten die heute noch gültigen demokratischen Prinzipien fest, z.B. ein Mitglied – eine Stimme.
1849 gründete Hermann Schulze-Delitzsch die erste Kredit- und Handwerker-Genossenschaft, um Kleinbetrieben und Handwerkern günstige Kredite zu ermöglichen.
1864 gründete Friedrich Wilhelm Raiffeisen die ersten landwirtschaftlichen Darlehenskassen, um Bauern von Wucherzinsen unabhängig zu machen.
1889 Einführung des Genossenschaftsgesetzes in Deutschland
In den 1920er verbreiteten sich Genossenschaften weltweit, besonders in Europa, Nordamerika und Japan.
Nach dem zweiten Weltkrieg tragen Genossenschaften zur Erholung der Wirtschaft in vielen Ländern bei.
In den 1970er Jahren kam es zu einem extremen Wachstum der Konsum-, Wohnungs- und Energiegenossenschaften.
Heute gibt es weltweit über 3 Millionen Genossenschaften mit über 1 Milliarde Mitgliedern. (Quelle International Co-operative Alliance)