Am 18. und 19. September besuchte die 14-köpfige Gruppe von der südkoreanischen Initiative „Hansalim“ – der diesjährige Sieger des One World Award in Gold – die Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaft TAGWERK, um sich über das Engagement für Regionalvermarktung im Öko-Landbau zu informieren und auszutauschen. Die koreanische Vereinigung Hansalim ist eine Bewegung von Bauern und Verbraucher/innen. Die Prinzipien von Hansalim basieren auf gegenseitigem Vertrauen, wobei „Bauern die Verantwortung für die Gesundheit der Verbraucher übernehmen, während Verbrau-cher die Verantwortung für das Überleben und ein gutes Leben der Bauern tragen“. Hansalim ist die größte Organisation der solidarischen Landwirtschaft. Aber anstatt der übli-chen Kooperation mit einem Bauernhof arbeitet Hansalim mit über 2.000 Höfen. Diese pro-duzieren für 440.000 Haushalte mit über 1,6 Millionen Menschen mittels 21 Verteilerkooperativen, 180 Bioläden und einem weit entwickelten Liefersystem mit gesunden Lebensmit-teln. Die Graswurzelbewegung wird von einem Vorstand koordiniert, dessen Präsident Mr. Lee Sang Kook ist. Von jedem Euro für Lebensmittel bleiben 75 Cent direkt beim Farmer; d.h. dass nur 25 % für Weiterverarbeitung und Handelskosten zu Buche schlagen. Dies ist u. a. nur deswegen möglich, weil Hansalim lediglich 100 Mitarbeiter braucht, um im Hauptquartier einen jährlichen Umsatz von über 300 Millionen Dollar zu koordinieren. Größter Wert wird auf das Wissen von Lebensmittelqualität gelegt. Es gibt wohl weltweit kein anderes Pro-jekt in der Biobewegung, das mehr Veränderung in der Gesellschaft erreicht hat. Hansalim zeigt, dass kleine Initiativen der Biobewegung zu großen Unternehmen wachsen können und dies, ohne dabei die Identität zu verlieren oder durchaus noch immer radikale Prinzipien aufzugeben.
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