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Sie ist absolut Ladylike, die schöne Schwester der Roten Bete. Schon ihr offizieller Name lässt erahnen, dass wir es hier mit einer ganz besonderen Bete zu tun haben: Tonda di Chioggia! Ihren optischen Zauber gibt sie zu erkennen, sobald man sie aufschneidet. Dann erklärt sich auf einen Schlag auch ihr landläufiger Name Ringelbete. In feinen Kreisen wechseln sich klares Weiß mit rot-pinken Streifen ab. Und auch geschmacklich ist sie die eher feinsinnige Variante aus der Familie der Fuchsschwanzgewächse. Sie krönt jedes Buffet neben ihrer Optik, auch mit einem deutlich feineren, zarteren und etwas süßlichem Aroma.

Eine weitere Schwester macht das Bete-Trio komplett. Ihr Name wird ihr in keiner Weise gerecht. Beta vulgaris, die gelbe Bete, strahlt mit goldgelbem Fruchtfleisch in jedem Menü. Schneidet man sie quer auf, ziert auch sie sich mit feinen Ringeln von etwas zarterer Farbe. Während die Musterung der Ringelbeete beim Erhitzen verwischt, erhält sie sich bei der gelben Bete konstant. Historisch blickt die gelbe Bete ebenso wie ihre hübsche Schwester auf eine lange Vergangenheit zurück. Ihre Urform bereicherte schon die Mahlzeiten um 2000 vor Christus, wie jungsteinzeitliche Funde in Nordholland zeigen.

Botanische & geographische Wurzeln

Egal wie sie nun aussehen, alle Bete-Sorten sind Kulturformen der Rüben. Es erstaunt also nicht, dass sie mit der Zuckerrübe verwandt sind, was auch den süßlichen Geschmack erklärt. Aber ihre Verwandtschaft mit dem Mangold erstaunt schon, denn auch der stammt von der Rübe ab.

Wie die Tonda di Choggia schon andeutet, haben diese aromatischen Rüben ihren Ursprung im Mittelmeerraum. So genießen sie, wenn man sie denn ließe, auch die entspannte Wuchszeit von zwei Jahren. Im ersten Jahr bildet sie die Rübe und eine Blattrosette. Nach einer Siesta bildet sie im drauffolgenden Jahr einen rund 1,5 m langen Stängel mit Blütenstand, um ihren Fortbestand zu sichern.

Hübsch & gesund

Die auffällige rote Farbe der Ringelbete entsteht wie auch bei der roten Bete durch eine hohe Konzentration des Glykosids Betanin. Der betörende Purpur machte die Bete zu einer geschätzten Färberpflanze. Auch heute noch wird Betanin als Naturfarbstoff für Lebensmittel eingesetzt. Geschmack und Farbe sind das eine! Das andere sind jedoch die Nährstoffe. Sie ist reich an Vitamin B, Kalium, Eisen und vor allem Folsäure. Übrigens können auch die Blätter gekocht und verzehrt werden. Sie stehen den Rüben an Vitaminen und Mineralstoffen in Nichts nach.

Die beiden Bete-Schwestern halten sich in der richtigen Umgebung gut. Sie mögen es kühl und liegen gerne in feuchtem Sand. So bleiben sie als Lagergemüse frisch und schrumpeln nicht. Eine andere Möglichkeit ist das Kochen im Ganzen mit Schale. Nach 20 Minuten können sie ins Gefrierfach. Die Ringelbete und die gelbe Bete sind nicht ganz so leicht zu bekommen. Auf Wochenmärkten, in Gemüse- und Bioläden wird man fündig. Dann aber wird die Suche mit dem Genuss für Auge und Gaumen belohnt.

Fritzhof

Alexander Fuchs

Rezepte - so vielseitig und so gut!

Ringelbete-Kohlrabi-Salat

Schnelles Bunte Bete Backofengemüse

Ringelbete Carpaccio