Die Haupt-Protagonisten sind hier die Kinder
Wer:
1940 übernahm Elisabeth Seidl-Nathusius den Seidlhof, nachdem ihre Eltern verstorben waren. Sie wirtschaftete von Beginn an ökologisch, auch wenn es diese Beschreibung damals noch nicht gab. Sie verfolgte ihre Vision eines naturgerechten ökologischen Landbaus in Verbindung mit naturgemäßer Gesundheitsvorsorge. Ihre Gründungsmitgliedschaft beim Naturland Verband 1982 war die logische Konsequenz ihrer Werte. Der Seidlhof betreibt seit 1974 ökologischen Anbau und einen Hofladen. 1977 begann die Entwicklung des Anbaus seltener Pflanzen wie Einkorn, Dinkel, Öllein, Amaranth, Buchweizen und Kräuter. 2005 gründete Elisabeth Seidl-Nathusius die Seidlstiftung, der sie den Hof vermachte als sie 2007 im hohen Alter von 92 Jahren starb. Ein engagiertes Team führt den Seidlhof seither in ihrem Sinne fort.
Wo:
Mitten im Münchner Stadtteil Gräfelfing liegt ein Hof, der im Jahr 2005 von seiner Eigentümerin Elisabeth Seidl einer Stiftung gewidmet wurde.
Worum geht es:
Der Name fasst das Programm, das die Seidlhof-Stiftung umsetzt, gut zusammen: Stiftung zur Förderung des ökologischen Landbau- & Gartenbaus sowie der Umweltbildung.
Daraus haben sich viele interessante Projekte entwickelt, in die auch TAGWERK-Betriebe eingebunden sind. Neben der Umweltbildung geht es um die Förderung heimischer Nutzpflanzen. Die Kurse richten sich an Kinder und Erwachsene.
Was sie anbauen:
Auf den Feldern:
Viele heimische, sogenannte autochthonen Pflanzen sind trotz ihrer großen Bedeutung für die Vielfalt in Vergessenheit geraten. Einige von ihnen wachsen auf den neun Hektar Ackerland der Seidlhof-Stiftung. In den letzten Jahren fanden Buchweizen, Amaranth und Kornblumen dort einen fruchtbaren Boden. Die Anbauversuche auf den Seidlhof-Äckern führten zur Saatgutvermehrung für TAGWERK-Betriebe. Den Buchweizenanbau etwa setzt der TAGWERK-Biohof Lex erfolgreich fort. Danach ging es auf dem Seidlhof darum, neue Amaranth-Produzenten zu gewinnen. Die Ernte des Pionier-Anbaus auf dem Seidlhof stand 2017 in den Regalen der TAGWERK-Läden. Die Kornblumen wiederum sind Teil des ökologischen Anliegens, verlorene Ackerwildkräuter wieder heimisch zu machen.
Neben anderen Projekten gibt es auch eine achtgliedrige Fruchtfolge aus: Kleegras, Sommeremmer, Winteremmer, Buchweizen, Leguminosen-Getreidemischung, Kartoffeln.
In der Gärtnerei:
In zwei Gewächshäusern und in Freilandbeeten baut Gartenbauingenieurin Karoline Brunner Gemüse und Kräuter an. Besonders interessant ist der Anbau essbarer Blüten, wie z.B. Kapuziner Kresse, Veilchen, Ringelblumen, Borretsch, Zimmerknoblauch, Goldmelisse und Anis.
Im Obstgarten:
Rund 60 alte und junge Obstbäume stehen auf dem Seidlhof. Für deren gute Pflege sorgen die Schüler einer Landschaftsbaum-Pfleger-Ausbildung mit dem Bio-Obstbaum-Spezialisten Josef Weimer.
In Biotopen:
Einige Biotop-Nischen dienen den Insekten. Dazu zählt eine Wildbienen-Landschaft. Sie bieten detailgenaue angelegte Brutstätten für bestimmte Arten. In den Biotop-Nischen wachsen Brutpflanzen und Schmetterlingsblüher. Sie bieten auch Rückzugsmöglichkeiten für Schmetterlinge.
Das Besondere:
Gemeinsam mit Schulkindern baut das Team der Seidlhof-Stiftung verschiedene Pflanzen an. Das schafft den Kindern einen großen Erlebnisraum und Wissen rund um Pflanzen, die der Ernährung dienen.
Was der Stiftung wichtig ist:
Es geht ihnen um vergessene Schätze, wie besondere Pflanzen, vom Aussterben bedrohte Insekten oder Menschen, denen natürliche Nahrungsmittel wieder nahe gebracht werden. Die Kooperation mit TAGWERK schätzt die Stiftung, weil TAGWERK regionale, ökologische Landwirtschaft unterstützt und kleinbäuerliche Strukturen stärkt. Besonders das gemeinschaftliche Denken und die kurzen Wege seiht die Seidlstiftung als wertvollen Aspekt von TAGWERK.
Qualitätszertifikat:
Naturland, EU Öko-Kontrollstelle
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