Zu einer bayerischen Brotzeit gehört der Radi! Kein Mensch, also jedenfalls kein Bayer, würde dem widersprechen. Umso erstaunlicher, wenn man sich die Mühe macht, den Spuren des Rettichs zu folgen. Gehen wir chronologisch zurück, landen wir bei den Römern. Die schon wieder – reisen durch die Welt und sorgen für eine Durchmischung von Kulturgut! Wie so oft, sollten wir ihnen aber auch diesmal historisch danken. Sie brachten den Radi aus der antiken Welt nach Europa.
Ursprünglich kommt er aber von noch viel weiter her. In Vorderasien wurden seine Vorzüge als erstes erkannt. Er zählt zu den ältesten Nutzpflanzen überhaupt. Sogar die alten Ägypter bauten ihn als Heil- und Gemüsepflanze an. Auch heute liegen die Hauptanbaugebiete in ostasiatischen Ländern wie China, Korea und Japan. Japaner essen zum Beispiel 13 kg Rettich pro Jahr und Kopf. Koreaner sogar 30 kg.
Hierzulande sind es nur 250 g pro Person, die unseren Speiseplan jährlich bereichern. Leider gibt es nur deutsche Durchschnittwerte. Aber der Verdacht liegt nahe, dass die Bayern an der Menge einen deutlichen Anteil haben.
Samenfest! Dieser Begriff lässt viele erst einmal die Stirn runzeln! Was mag sich hinter dahinter verbergen? Ganz einfach: Samenfest steht für etwas eigentlich völlig Normales, das den Gewinnabsichten von Konzernen und dem Wunsch nach höchstmöglichen Erträgen zum Opfer fiel. Samenfest bedeutet: Aussäen, pflanzen, ernten, Saatgut einbehalten und im nächsten Jahr wieder aussäen.
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