Ein junger Zeitgenosse in unseren Breiten

Obwohl es sich anders anfühlt, ist der Rhabarber noch gar nicht so lange bei uns heimisch. Erst Mitte des 18. Jahrhunderts fand er seinen Weg aus dem östlichen Asien nach Europa. Daher stammt auch ein Mythos, den unsere Großeltern gerne noch erzählten, wenn sie uns die Nachricht neugeborener Geschwister, Cousinen und Vettern erzählten. ‚Wir haben das Kind unter dem Rhabarberstrauch gefunden‘, flüsterten sie dann augenzwinkernd. ‚Direkt unter den großen Blättern.‘ Heute kann das Märchen nicht mehr ganz so sehr punkten. Aber ihr Ursprung ist durchaus bedeutsam und liegt in Persien. Dort hieß es, Marshyak und Marshyanak, nach altiranischer Überlieferung analog zu Adam und Eva das erste Menschenpaar, sei aus dem Rhabarber hervorgegangen. Eine schöne Geschichte, die es nachzulesen lohnt.

Kalorienarm und gesund

Die großen Rhabarberblätter mögen ideale Schattenspender für mythische Neugeborene sein, essen sollte man sie jedoch nicht. Das wirklich Gute am Rhabarber sind die Stängel. In ihnen stecken viele Nährstoffe und jede Menge Geschmack.  Wenn man den Rhabarber beim Zubereiten nicht in Zucker erstickt, ist er mit 13 Kalorien pro 100 Gramm sehr kalorienarm. Dafür enthält er viel Vitamin C und K, Calcium, Eisen, Kalium, Magnesium und Pektin. Letzteres regt die Verdauung an.

Kleine Kniffe erhöhen den Genuss

Die Zubereitung des Rhabarbers ist einfach. Wer mag, entfernt mit einem kleinen Messer die faserige Haut vom Stängel. Das ist aber nicht zwingend notwendig. Zum Blanchieren muss man ihn in Stücke geschnitten nur kurz in wenig kochendes Wasser geben. Dieses Wasser sollte man danach entsorgen. Es enthält Oxalsäure. Die ist in großen Mengen konsumiert giftig, allerdings braucht es schon ziemlich viel Rhabarber, um eine toxische Wirkung zu erzielen. Oxalsäure ist hauptsächlich in den Blättern enthalten. Deshalb sollte die weiterhin als schützenden Schatten für mythische Neugeborene dienen. In unseren Rhabarberrezepten haben sie nichts zu suchen. Roh gegessen, tut der Rhabarber dem Körper wegen der Oxalsäure nicht so gut. Auch die Zubereitung im Aluminiumtopf oder in Alufolie muss vermieden werden. Nach dem Kochen ist der Rhabarber startklar zur Weiterverarbeitung. Besonders bekömmlich ist das Gemüse in Verbindung mit Milchprodukten. Das enthaltene Calcium bindet die Oxalsäure.
Übrigens lässt sich Rhabarber in ein feuchtes Tuch gewickelt, einige Tage im Kühlschrank lagern. Man kann ihn auch prima einfrieren und später genießen. So hält er sich rund ein Jahr. Weiterverarbeitet wird er dann im gefrorenen Zustand.

Aber nichts geht über die echte Rhabarberzeit – und die ist jetzt! Je nach Witterung kann er bis Ende Mai oder Mitte Juni frisch zubereitet zum Highlight unserer Frühlingsmenüs werden. Diese Zeit sollte man nutzen!

Unser Rhabarber Gärtner

Biohof Fuchs

Rezepte - so vielseitig und so gut!

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Rhabarberkuchen mit Marzipan

 

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