
Während in Brüssel der künftige Umgang mit Pflanzen aus Neuer Gentechnik (NGT) weiterhin ungeklärt ist, möchte die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA) nun auch die Prüfrichtlinien für NGT-Tiere überarbeiten. In einem Entwurf behauptet die Behörde, ohne es näher zu begründen, dass es keine neuen Risiken bei NGT-Anwendungen an Tieren gebe. Das ist erstaunlich, denn eine Fülle wissenschaftlicher Publikationen zeigt, dass im Vergleich mit der konventionellen Züchtung sowohl mit spezifischen Risiken als auch mit zusätzlichem Tierleid zu rechnen ist.

Die Mitgliederversammlung des Bio-Spitzenverbands Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) hat Mitte Dezember in Berlin in einer Resolution seine Forderungen an die Parteien zur Bundestagswahl verabschiedet. Der BÖLW fordert wirksame Maßnahmen für die mittelständische Lebensmittelwirtschaft, für mehr Tierwohl, eine gute Gemeinschaftsverpflegung, Wahlfreiheit in Sachen Gentechnik und natürlichen Pflanzenschutz

Für Gerhard Baumgartner könnte der Tag noch ein paar Stunden mehr haben. Das liegt nicht nur an der vielen Arbeit in seiner Fischzucht im oberbayerischen Haag-Joppenpoint. Der Grund ist vielmehr in seiner Einstellung zu suchen. Er respektiert seine Fische als Lebewesen, achtet entsprechend auf gute, gesunde Lebensbedingungen. 10 Teiche plus Aufzuchtbecken gehören zur BIO Fischzucht des gelernten Metzgers. Das klingt idyllisch und ist es auch. Dahinter verbirgt sich jedoch ein sehr großer Aufwand, die heimischen Forellen von der Geburt bis zur Schlachtreife aufzuziehen. Doch später mehr zu dem TAGWERK Partnerbetrieb.

Auch in diesem Jahr griffen zahlreiche Menschen in Stadt und Landkreis Mühldorf am Inn zu Hacke und Spaten, um Bäume zu pflanzen. Jedes Jahr wieder begeistert die Aktion.
Hier kurze Filmportraits der einzelnen Gruppen, die Bäume gepflanzt haben.

Welche Umweltrisiken bringen Ölsaaten wie Raps, Leindotter und Acker-Hellerkraut mit sich, wenn deren Erbgut mittels Neuer Gentechnik (NGT) verändert wurde? Antworten auf diese Fragen bietet eine neue wissenschaftliche Publikation. Keinesfalls sind die Auswirkungen unbedenklich. Ein veränderter Gehalt ungesättigter Fettsäuren kann sich beispielsweise negativ auf Bestäuber auswirken, die sich von den NGT Pflanzen ernähren.


Bayerns Bauern brauchen K33 – für Klima, Boden, Wasser!
Bodenerosion, Schlammlawinen, sinkende Grundwasserpegel! Besonders die Landwirtschaft kämpft mit den Folgen von Dürren, Starkregen und Hochwasser. Es gibt eine Lösung: sie liegt im Boden und heißt Humusaufbau. Diesen förderte bis vor kurzem noch die Maßnahme 'K33, vielfältige Fruchtfolge zum Humuserhalt'. Denn Humus, das schwarze Gold der Landwirtschaft, speichert viel CO2 und saugt Wasser auf wie ein Schwamm. Dadurch vermindert Humus oberflächlichen Wasserabfluss, Erosion, kappt Hochwasserspitzen und öffnet den Weg ins Grundwasser.
Unverständlicherweise wurde die geförderte Maßnahme für eine klimaresiliente Landwirtschaft Im Oktober 2024 ohne Vorwarnung gestrichen wurde.

Die Winterausgabe der TAGWERK-Zeitung liegt in den Verkaufsstellen aus. Oder Sie lesen sie hier

München, 03. Dezember 2024 – Die TAGWERK Verbraucher- und Erzeugergenossenschaft eG feiert 40 Jahre Engagement für solidarisch hergestellte, regionale Bio-Lebensmittel und genossenschaftliche Zusammenarbeit. Was 1984 als mutige Initiative begann, ist heute zu einer starken Gemeinschaft gewachsen, die rund 950 Genossenschaftsmitglieder mit 5500 Genossenschaftsanteilen zählt.
Heute betreibt TAGWERK einen Biogroßhandel mit eigener Transportlogistik, eine Metzgerei mit Schwerpunkt auf Tierwohl und mehrere eigene Läden. Rund 150 Erzeuger- und zahlreiche Verarbeitungsbetriebe gehören zum Netzwerk der Genossenschaft. Der angeschlossene TAGWERK Förderverein e.V. setzt unter anderem wichtige Bio-Projekte um.
„Für uns als Bio-Betrieb ist die Zusammenarbeit in der Verbraucher- und Erzeugergenossenschaft sehr wichtig. Durch den Anschluss an die Genossenschaft haben wir kurze Transportwege und gute Vermarktungsmöglichkeiten für unsere regionalen Bioprodukte“, erklärt Landwirtin und TAGWERK Aufsichtsrätin Raphaela Lex.
Ein weiterer Schritt im Jubiläumsjahr: Auf dem Münchener Oktoberfest fand die Auftaktveranstaltung für das Projekt „Mehr Bio auf der Wiesn“* statt, das durch TAGWERK mit initiiert wurde.
„Für die LVÖ als Dachverband der Bio-Anbauverbände in Bayern, ist TAGWERK ein wichtiger, verlässlicher und inspirierender Partner“, erklärt Thomas Lang, Vorsitzender der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e.V. (LVÖ). „TAGWERK-Produkte finden sich immer wieder unter den Gewinnern unseres Wettbewerbs „Bayerns beste Bioprodukte. Wir sind stolz darauf, seit diesem Jahr gemeinsam mit TAGWERK und weiteren Partner-Organisationen das Projekt „Mehr Bio auf der Wiesn“ zu realisieren, das sich für ein nachhaltiges kulinarisches Angebot auf dem Oktoberfest einsetzt.“
TAGWERK hat in den letzten vier Jahrzehnten maßgeblich dazu beigetragen, Bio-Produkte in der Gesellschaft zu etablieren – und das schon zu Zeiten, als Bio-Produkte noch eine Nischenerscheinung waren. Über den Bio-Fachhandel und Bio-Lieferdienste sind die TAGWERK-Markenprodukte heute gut platziert. In München hat sich insbesondere mit VollCorner und deren Bioläden über die Jahre eine gute Partnerschaft entwickelt.
Doch die TAGWERK-Gemeinschaft ruht sich nicht auf ihren Erfolgen aus. Trotz der aktuellen Herausforderungen in der Biobranche gibt es ehrgeizige Pläne für die Zukunft. TAGWERK plant eine weitere Expansion nach München.
Pläne für die Zukunft: Expansion und Unterstützung für Bioläden in München
Das Jubiläumsjahr 2024 zeigt sich nicht nur von der Feier- und Erfolgsseite. Die Biobranche sieht sich aktuell mit großen Herausforderungen konfrontiert: Sie kämpft mit sinkenden Umsätzen. Viele inhabergeführte Läden müssen schließen.
TAGWERK will das nicht hinnehmen und inhabergeführte Läden in Not unterstützen. „Wir brauchen solidarische Lösungen und neue Ideen, um diese Läden fit für die Zukunft zu machen“, sagt Reinhard Gromotka, Mitgründer von TAGWERK und Geschäftsführer der TAGWERK Bio Metzgerei. „Hier geht es nicht nur um finanzielle Hilfe, sondern darum, ein Netzwerk aufzubauen, das auf Solidarität und Zusammenarbeit basiert.“
Um einen Laden zu erhalten gebe es mehrere Möglichkeiten. Es sei denkbar, die Läden entweder unter der TAGWERK-Flagge in der Genossenschaft weiterzuführen oder gemeinsam mit den Menschen vor Ort Ideen für gemeinschaftsgetragene Projekte zu entwickeln.
„Solidarität ist das Herzstück unserer Genossenschaft“, erklärt Beatrice Rieger, Vorständin der TAGWERK eG. „Aber für all diese Projekte brauchen wir Menschen, die mitmachen – heute mehr denn je. Denn Bio ist mehr als ein Siegel, es ist eine Haltung. Darum möchten wir Interessierte dazu einladen, sich mit uns in der Genossenschaft als Mitglied zu engagieren.“ Genossenschaftsmitglied mit der Möglichkeit zur Mitbestimmung kann man bereits mit einem einmaligen Betrag von 200 Euro werden.
„Wir haben viel erreicht, aber es bleibt noch viel zu tun“, freut sich Michael Rittershofer, geschäftsführender Vorstand des TAGWERK Förderverein e.V. „Wir wollen zeigen, dass wir gemeinsam stärker sind und es möglich ist, eine nachhaltige und gerechte Bio-Wirtschaft aufzubauen, von der alle profitieren.“
Die TAGWERK Verbraucher- und Erzeugergenossenschaft eG wurde 1984 gegründet, um regionale ökologische Lebensmittel auf faire Weise zu vermarkten. Heute zählt die Genossenschaft rund 950 Mitglieder, betreibt einen Biogroßhandel mit eigener Transportlogistik, mehrere Bio-Märkte sowie eine eigene Bio-Metzgerei. Mit rund 150 Erzeugerbetrieben und zahlreichen Verarbeitungsunternehmen trägt TAGWERK seit 40 Jahren zur Entwicklung einer nachhaltigen und solidarischen Bio-Wirtschaft bei.
Bildunterzeile von links: Raphaela Lex (Bio Bäuerin & TAGWERK Aufsichtsrätin), Michael Rittershofer (geschäftsführender Vorstand TAGWERK Förderverein e.V.), Beatrice Rieger (Vorstand TAGWERK e.G.), Reinhard Gromotka (Geschäftsführer TAGWERK BIO Metzgerei)
*Das Projekt „Mehr Bio auf der Wiesn“ wird gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL).
Pressemitteilung von
Melanie Steinbeck
Stiftung Journalistenakademie Dr. Hooffacker GmbH & Co. KG

Landwirtschaftlichen Betrieben bieten sich viele Möglichkeiten Energie einzusparen und selbst zu erzeugen. Das ist wesentlich, denn der Energieverbrauch auf den Höfen ist hoch. Welche Einsparungspotentiale ohne größere Investitionen und aktuelle Fördermöglichkeiten es gibt, beschreibt der nachfolgende Artikel.

Umweltschonung und soziale Gerechtigkeit gehen Hand in Hand, wenn Faire Trade und Öko Landbau kombiniert werden. Während der faire Handel für angemessene Preise für kleinbäuerliche Familien und gerechte Arbeitsbedingungen sorgt, setzt der Ökolandbau auf ressourcenschonende Anbaumethoden. So gewinnen alle.

Was haben das Mammut, der Mars und Gentechnik miteinander zu tun? Die Antwort auf diese Frage gibt der neue Bericht von Testbiotech. Die aktuelle Entwicklungen im Bereich der Gentechnik wurden untersucht - mit bedenkenswerten Ergebnissen.
Fast unbemerkt zeichnet sich eine Zeitenwende ab und das in großer Geschwindigkeit. Neue gentechnische Verfahren und Werkzeuge ermöglichen, jedes Gen jeder Lebensform zu verändern und diese Veränderung innerhalb der Art zu verbreiten. KI wird dies wahrscheinlich beschleunigen.



Bei Josef, Franz und Matthias Achatz dreht sich alles um BIO Gemüse. Das ist nicht erstaunlich, denn mit ihren Familien leiten sie die Demeter Gärtnerei Achatz. Seinen Ursprung findet der Betrieb schon 1984. Josef Achatz führte damals bereits eine kleine Demeter Gärtnerei im Raum Augsburg.
Familiengärtnerei
1992 zog die kleine BIO Gärtnerei um. In den schönen Amperauen bei Fahrenzhausen fand sie ihre neue Heimat als Familienbetrieb der beiden Brüder Josef und Franz Achatz. Bis 2022 bewirtschafteten sie dort fünf Hektar Ackerland. Verschiedenste Gemüsearten wuchsen auf den Feldern nach den Demeter Richtlinien für biologisch-dynamische Landwirtschaft.
Doch nicht nur der Anbau des Demeter Gemüses beschäftigte die beiden Familien. Auch die Vermarktung stand im Fokus. „1994 starteten wir mit dem Aufbau eines Ökokisten Lieferdienstes“, erinnert sich Josef Achatz. „1996 schlossen wir uns als eines der Gründungsmitglieder mit anderen Ökokisten zum Verband der Ökokisten e.V. zusammen.“ Die Ökokiste Kirchdorf ist ihr zentraler Vertriebsweg geworden. Menschen aus der Münchner Innenstadt und dem nördlichen Umland mit Dachau, Pfaffenhofen an der Ilm, und Freising erfreuen sich an den frischen, regionalen BIO Produkten.

Radio Lora veröffentlichte eine interessante Sendereihe: "Anders Wirtschaften mit dem Fairen Handel" In Teil 7 beschäftigt sich der Sender mit TAGWERK, dem Naturland Fair Siegel, Oikocredit und dem Fairen Kakaoanbau.
Unbedingt reinhören mit einem Klick: Beitrag Radio Lora

Humusaufbau und aktiver Klimaschutz fallen Bürokratieabbau zum Opfer? Kann das sein? Keiner von uns ist begeistert von den bürokratischen Hürden, die in allen Lebens- und Unternehmenslagen oft viele Nerven kosten.
Aber macht es Sinn, dieses Argument zu bemühen, wenn ein extrem wirksames Klimaschutzprojekt dafür geopfert wird? So jedenfalls erklärt das bayerische Landwirtschaftsministerium seine Pläne, das Projekt 2025 zu beenden.
KULAP (Kulturlandschaftsprogramm) ist der in Kurzform wenig verräterische Titel, hinter dem sich die Förderung von Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen versteckt. Konkret geht es um die Maßnahme K33, auch so ein seltsames Kürzel für wirklich wichtiges Engagement. Seit der KULAP Antragstellung 2023 können LandwirtInnen die Maßnahme 'Vielfältige Fruchtfolge zum Humuserhalt' beantragen. Das hilft bei der Steigerung der Agro-Biodiversität. K33 fördert aber auch den Humusaufbau. Die Bauern und Bäuerinnen verpflichten sich, maximal 20% ihrer Ackerfläche mit stark zehrenden Kulturen zu bestellen, dafür aber mindestens 40% mit sogenannten Mehrern. Dazu zählt besonders Kleegras. Und das wiederum speichert Kohlenstoff, ein sehr wirksamer Klimaschutzaspekt.
2025 soll KULAP eingestellt werden. Wegen der Bürokratie? Ein seltsames Argument für ein zukunftsorientiertes Projekt.
Weitere Infos in diesem Artikel: Schlag ins Gesicht der Ökobauern

Kohlrabi, Brokkoli, Blumenkohl, Weißkraut, Rosenkohl und noch einige andere Kohlsorten haben eines gemeinsam: Sie stammen vom Wildkohl (Brassica oleracea) ab. Jahrhunderte lang wurde ausgelesen und gekreuzt, um die Vielfalt zu entwickeln, die wir heute ganz besonders in der kalten Jahreszeit genießen können.
Alle Infos rund um samenfestes Bio Kohlgemüse finden Sie hier!

Erntedankausstellung im Botanischen Garten München
Der Botanische Garten im Nymphenburger Schlosspark ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. In der Woche vom 28. September bis 6. Oktober 2024 eröffnete sich den Gästen aber eine ganz besondere Welt. In der Winterhalle tauchten sie ein in den Kosmos der Hülsenfrüchte. Gemeinsam mit dem TAGAWERK Förderverein e.V. gestaltete der Botanische Garten eine Ausstellung zum Anfassen, Erkunden und Ausprobieren rund um Erbsen, Bohnen, Linsen, Lupinen und Co. Das Konzept war ganz besonders auf junge Menschen ausgerichtet. Im Fokus stand moderne zukunftsorientierte Ernährung. Das Rahmenprogramm mit Künstlern, Musikern und auch verschiedene Aktionen sprachen besonders nachfolgenden Generationen an.

„Mein Herz schlägt für Bio! Denn unsere bayerischen Bio-Lebensmittel machen die Welt ein gutes Stück besser!“ Die frisch gekrönte Bayerische Bio-Königin Anna-Lena II. übernimmt ihr neues Amt mit Begeisterung. Die Gäste im Volkssängerzelt Schützenlisl auf der Oiden Wiesn applaudierten bei den Worten von Anna-Lena II. Erste Gratulantin war die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber. Einen würdigen Rahmen zur Krönung bot der bayerische Biobauerntag am Montag, den 23.09.2024. Jetzt wartet auf Anna-Lena II. die Aufgabe, den Bio-Gedanken auch mit denen zu teilen, die mit dem „System ökologische Landwirtschaft“ noch nicht so vertraut sind.
| 06. November 2025 | 20:00Bayerischer Folk in der Wolfmühle |
| 06. November 2025 | 20:00Käse & Wein – ein TAGWERK-Genussabend in Moosburg |
| 07. November 2025 | 10:00Ackerwildkräuter - ein wichtiger Beitrag zur Artenvielfalt in der Kulturlandschaft |
